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Der rasende Reporter

Schritt 1

Die Lehrkraft oder eine Schülerin bzw. ein Schüler schreibt die Namen aller Schülerinnen und Schüler einer Klasse jeweils auf kleine Zettel und packt die Zettel in eine Box oder Ähnliches.


Schritt 2

Jede Schülerin und jeder Schüler zieht nach dem Zufallsprinzip einen Zettel mit einem Namen.


Schritt 3

Jede Schülerin bzw. jeder Schüler soll zu der Schülerin bzw. dem Schüler, den sie bzw. er gezogen hat, in der Klasse mindestens 5 ausschließlich positive Stichpunkte sammeln.

  • Dazu laufen alle in der Klasse herum und interviewen ihre Mitschülerinnen und Mitschüler zu der gezogenen Schülerin bzw. dem gezogenen Schüler.

"Was kannst Du über ________________ (Name der gezogenen Schülerin/des

gezogenen Schülers) Positives sagen?"

  • Die Antworten werden stichpunktartig auf einem kleinen Zettel gesammelt..

  • Danach setzen sich alle wieder an ihre Plätze, um Briefe zu schreiben:

"Schreibt für eure Mitschülerin bzw. euren Mitschüler, die/den ihr gezogen habt, einen Brief, in dem ihr die gesammeten Stichpunkte nun als Text schreibt. Den Brief schreibt ihr im Namen der Klasse.


So könnte der Brief aussehen:


Liebe bzw. Lieber _____________________________ (Name),


nachdem unsere Klasse _____ nun schon seit ________________ zusammen ist, möchte die Klasse ________ Dir nun gerne sagen, dass Du ...



Viele Grüße

Deine Klasse ________



Die Methode "Der Rasende Reporter" ist eine gute Methode, um die Klassengemeinschaft zu stärken. Ich selbst habe die Methode in einer Klassenleitungsstunde in der Jahrgangsstufe 5 und in abgewandelter Form als Trainerin in einem Seminar zum Team-Coaching angewandt.


Wichtig bei der Durchführung sind nach meiner Erfahrung die folgenden Aspekte:

  • Es muss sichergestellt werden, dass alle Schülerinnen und Schüler einen Brief erhalten und niemand "leer ausgeht".

  • Bei den Interviews sind ausschließlich positive Aspekte zu sammeln, zu notieren und im Brief auszuformulieren.

  • Der Brief sollte in jedem Fall im Namen der ganze Klasse geschrieben werden, sodass deutlich wird, dass diese Form der Wertschätzung aus der ganze Klasse kommt und die Schülerin bzw. der Schüler von der gesamten Klasse getragen wird und nicht nur durch einzelne Personen (Freunde) oder Gruppen (Grüppchenbildung in der Klasse).


Deshalb sollten die geschriebenen Briefe zunächst eingesammelt und dann erst an die Schülerinnen und Schüler verteilt werden. Bei Rückfragen, wer den Brief geschrieben habe, sollte immer wieder deutlich gemacht werden, dass der Brief aus der ganze Klasse kommt.

Die scheinbar sehr einfache, schon fast triviale Methode hat insgesamt sehr große Effekte, die unmittelbar spür-, erfahr- und sichtbar sind. So konnten die Schülerinnen und Schüler es kaum abwarten, "ihre" Briefe zu erhalten. Beim Öffnen der Briefe wurde es ganz still im Klassenraum und viele lasen sich ihre Briefe mehrfach durch. Besondere Effekte konnte ich bei Schülerinnen und Schülern wahrnehmen, die sonst sehr wenig Anerkennung und Zuspruch in der Klasse erfahren.

Eine weitere Möglichkeit, diese Methode auch außerhalb einer Klassenleitungsstunde anzuwenden, besteht darin, sie zu Beginn einer Unterrichtsreihe zum Thema "Briefe schreiben" einzusetzen und dabei zentrale Aspekte wie Aufbau und Stuktur eines Briefes und Adressatenbezug zu erarbeiten.


Viel Erfolg beim Ausprobieren

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